26. Bayerische Amateurfilm-Festspiele

11. bis 13. März 2005 in Traunstein

Presse

Ein »Bayerischer Löwe« ging an Erwin Fischer

Traunstein. Mit seinem Film »Das Bergener Moos« war Erwin Fischer vom Filmclub Traunstein bei den »26. Bayerischen Film- und Videofestspielen« im die PresseLandratsamt erfolgreich. Er gewann einen von sechs »Bayerischen Löwen«, die der Landesverband Film und Video Bayern (LFVB) zu vergeben hatte. Zum besten Film des Jahres unter den 27 präsentierten Streifen kürte die Gesprächsrunde den Film »Viola« von Oliver Kienle aus Landshut, der damit bereits die Einzelmeisterschaft bei »Jugend filmt« gewonnen hatte. Für den leider beruflich verhinderten Autoren nahm der Jugendreferent des LFVB, Jürgen Liebenstein, aus der Hand von Landtagspräsident Alois Glück den vom Ministerpräsidenten gestifteten »Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild« entgegen. Die weiteren Löwen gingen an Helmut Bosch vom Film- und Videoclub Pfaffenwinkl für den Film »Der Sonner-Jörg und seine Krippen«, an Christian Schöfer (FVC Bamberg) für »Freak City – The next generation«, an Rainer Urban (FVC Landshut) für »Wale, Wind und weiße Riesen«, an Horst Orlich (Videogruppe Holzkirchen) für »Zeitraum« sowie an Michael Schwarz (FVC Nürnberg/Fürth) für »Torheit der Angst«. Ein Mitglied der Gesprächsrunde (Jury), die aus Dr. Franz Dietrich, Christine Haberlander, Christine Niedermaier, Eva Schneider, Heike Wroblewski, und Josef Ziwey bestand, übernahm jeweils die Patenschaft für einen ausgezeichneten Film und fasste in einer Laudatio die Gründe für die Vergabe zusammen. Ferner wurden Sonderpreise vergeben. Den vom Filmreferenten des LFVB, Albert Schettl, gestifteten Preis für einen besonderen Schnitt erhielt der Film »Grafitti« von Jürgen Liebenstein (FVC Landshut). Der Filmclub Traunstein stiftete den Preis für einen besonders sozialkritischen Film. Er ging an die JVA-Filmgruppe des 1. FVK Ingolstadt für den Film »Der kleine Anders«. Der Ruth-und-Eugen-Längle-Gedächtnispreis des LFVB für einen Familienfilm ging an Hans Jürgen Winter (VFC 2000 Augsburg) für seinen Film »Heike«. Mit dem vom LFVB-Ehrenpräsidenten Frank Frese gestifteten Preis für eine besondere Videografie wurde Oliver Kienle für den Film »Viola« ausgezeichnet. Für den Landkreis Traunstein übergab Landrat Hermann Steinmaßl den Sonderpreis »Jugend« für den Film »Zu Fall« an das Clavius-Gymnasium Bamberg. Den von der Stadt Traunstein gestifteten Publikumspreis überreichte Oberbürgermeister Fritz Stahl an Helmut Bosch für den Film »Der Sonner-Jörg und seine Krippen«. Landtagspräsident Alois Glück bescheinigte den Amateurfilmern, sie hätten eine hohe Bandbreite und Qualität des Schaffens, die niemand vermuten würde. Sie seien mit den Mitteln der modernen Technik schöpferisch tätig. Daneben sei auch das natürliche Empfinden und das handwerkliche Können unerlässlich, um die richtige Ausdruckskraft zu finden. Gegenüber kommerziellen Filmproduzenten hätten sie den Vorteil, keinem finanziellen Verwertungsdruck ausgesetzt zu sein. Bilder böten die stärksten Ausdrucksmöglichkeiten. Das Fernsehen sei auch das wichtigste Medium, weil Bilder ins Unterbewusstsein gingen. »Wer die Fähigkeit hat, Gedanken in Bildern auszudrücken, kann sich daher glücklich schätzen«, erklärte er. Die Film- und Videoclubs seien eine wertvolle Stütze des Gemeinwesens, zum Beispiel bei der Dokumentation ihrer Gemeinde oder Region. »Die Filmclubs bringen damit ihren persönlichen Beitrag im Dienst der Allgemeinheit«, betonte er. Landrat Hermann Steinmaßl zeigte sich erfreut, dass die »Löwen«-Verleihung im Landratsamt stattfinde. Es sei dem Landesverband und dem Filmclub Traunstein gelungen, mit tollen Filmen ein begeisterndes Filmfestival zu gestalten. »Die Bayerischen Film- und Videofestspiele tragen dazu bei, die Kultur im Landkreis Traunstein herauszustellen«, sagte er. Ihn freue besonders, dass der Film über das Bergener Moos so hervorragend abgeschnitten habe.Kunstwerke wie die gezeigten Filme entstünden aus der Kraft der Gedanken und des Gefühls sowie aus der handwerklichen Fähigkeit, sagte Oberbürgermeister Fritz Stahl. Auch er brachte seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, dass es Wilhelm Johannsen und dem Filmclub Traunstein gelungen sei, dieses große Ereignis in die Große Kreisstadt zu holen. Mit der Übergabe des »Großen Bayerischen Löwen mit Rautenschild« bringe die Bayerische Staatsregierung ihre besondere Wertschätzung gegenüber dem LFVB zum Ausdruck, war der Landesvorsitzende Martin Kochloefl überzeugt. Amateurfilmer seien nicht mit den Herstellern von Amateurvideos zu vergleichen, wie man sie gelegentlich im Fernsehen zu sehen bekomme. Sie seien vielmehr echte Filmemacher, die jedoch keinem finanziellen Druck ausgesetzt seien. In vielen Gemeinden seien sie inzwischen zu modernen Geschichtsschreibern geworden. Der Vorsitzende des Traunsteiner Filmclubs, Wilhelm Johannsen, gratulierte allen Gewinnern. Er hob vor allem die vorbildliche Unterstützung seines Vereins bei der Vorbereitung und Durchführung der Filmfestspiele durch Landrat Steinmaßl und Oberbürgermeister Stahl hervor. »Sie haben es uns leicht gemacht«, gestand er ein. Dass diese Hilfe nicht von alleine komme, machte er den Zuhörern deutlich. »Man muss als Filmclub allerdings ebenfalls etwas dafür tun«.




Veranstalter

Landesverband Film + Video Bayern e.V.
1. Vorsitzender: Martin Kochloefl, Landshut

Ausrichter

Filmclub Traunstein e.V.
Clubleiter Wilhelm Johannsen, Traunstein

Die Dachverbände

Landesverband Film + Video Bayern e.V. (LFVB)
Bundesverband Deutscher Filmautoren e.V. (BDFA)
Union Internationale Du Cinema (UNICA)
Landesverband Bayern   Bundesverband BDFA   UNICA Weltverband