25. Bayerische Amateurfilm-Festspiele26. bis 28. März 2004 in Lauf an der Pegnitz |
Laudatio Löwe 4
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MARIO und seine NETTEN Horst Orlich Holzkirchen |
 Gesprächsrundenleiter Dr. Eckart Stiehl |
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Wir engagierten Filmamateure haben das gar nicht hoch genug einzuschätzende Privileg, uns mit unseren Kameras, unseren ganz speziellen und individuellen Fähigkeiten sehr persönlich mit Themen und Problemen zu beschäftigen und diese mit den uns zur Verfügung stehenden vielseitigen filmischen Möglichkeiten umzusetzen, um sie anderen Menschen zur Kenntnis und je nach Aussage und Anliegen zur Verinnerlichung zu bringen; und dies, ohne dass uns äußere Zwänge und mögliche Einflussnahmen in dem, was wir sagen und was wir zeigen wollen, beeinträchtigen können. So haben wir die Möglichkeit und die Chance, uns der schier unendlichen Skala unseres Mediums zu bedienen und uns auf diese Weise bemerkbar zu machen und zu artikulieren und damit aktiv mitzuwirken an der Gestaltung unseres gesellschaftlichen Miteinanders. Das ist unsere Freiheit, zugleich aber auch unsere Verantwortung: offen, ehrlich und unmanipuliert Gedanken und Sorgen und möglicherweise Lösungsansätze und/oder –vorschläge zur Diskussion zu stellen. Einer der diesjährigen bayerischen Löwen geht an einen Film, der sich einer eher ungewöhnlichen, dadurch aber auch sehr schnell ins Auge fallenden Darstellung bedient, ja besondere Aufmerksamkeit erweckt und so das eigene Denken, Mitdenken und die Bereitschaft zur Nachdenklichkeit erfordert. Worum geht es? Es geht um unser Miteinander, unsere soziale Vernetzung, unsere an Regeln, Normen und technische Entwicklung gebundene Freiheit und zugleich um die Gefahren des Überhandnehmens, sogar des Oberhandgewinnens des sog. technischen Fortschritts zu Lasten unsere Individualität und unserer Unabhängigkeit. Es wird heute Morgen ausgezeichnet ein Film, ein Animationsfilm, der sich bezeichnenderweise und hintergründigerweise der Marionetten bedient, um die Gefahr für den an Leinen und imaginären Strippen geführten, manipulierbaren und kontrollierbaren Menschen in eindringlicher Form zu verdeutlichen. Harmlos und geradezu humorvoll, jedoch schon hier mit geistreichen Zeitbezügen beginnend eskaliert die dargestellte Situation in einem Gasthaus und lässt schließlich das anfängliche Lachen im Halse stecken. Ein Film zum Nachdenken, zum Innehalten, zur Sensibilisierung. Dieser Film zeigt keine wirklich realistische Lösung auf, aber er rüttelt in eindringlicher Form auf. Ein bayerischer Löwe an „Mario und seine Netten“ von Horst Orlich! Lauf an der Pegnitz, 28. März 2004 gez. Dr. Eckart Stiehl, Leiter der Gesprächsrunde |
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