34. Bayerische Amateurfilm-Festspiele15. bis 17. März 2013 in Bad Wiessee |
Presse
Bereits zum 3. Mal veranstaltete der Landesverband Film und Video Bayern die Festspiele in Bad Wiessee. Vorsitzender Leopold Petzenhauser und Bürgermeister Peter Höß, der auch Schirmherr der Veranstaltung war, begrüßten am Freitagabend die erschienenen Gäste und Autoren und freuten sich auf ein unterhaltsames Wochenende. 34 ausgewählte Filme aus den vorangegangenen Landesfilmfestivals waren im Rennen um die begehrten Löwen. Als Juroren waren Sigi Menzel vom Bayerischen Rundfunk, der Filmautor und -produzent Martin Gubela aus Bergisch-Gladbach, Gisela Baust aus Oldenburg sowie die Filmautorin und Redakteurin Kathrin Heim aus Berlin eingeladen. Mit Charme und Witz wurde die Gesprächsrunde von Adalbert Becker geleitet. Die vier Juroren erwarteten eine hohe Qualität der Filme und gingen von Beginn an mit den Werken hart ins Gericht. Nach strengen Kriterien wurden die Arbeiten der Autoren unter die Lupe genommen, bis am Sonntagvormittag die endgültigen Sieger feststanden. Der herausragende, beim Publikum aber sehr umstrittene Spielfilm "Stillen!" des Filmemachers Marcus Siebler vom FuVC Landshut VHS, wurde mit dem vom Ministerpräsidenten gestifteten "Großen bayerischen Löwen mit Rautenschild" ausgezeichnet. Der 32-Jährige übertraf damit seine Erfolge aus den letzten beiden Jahren, wo er jeweils einen kleinen Löwen gewann. Georg Bock, Sieger der Jahre 2012 und 2011 konnte sich heuer sogar dreimal freuen. Er erhielt für seinen Naturfilm "Billabong - Ein Paradies auf Zeit" nicht nur einen kleinen Löwen, sondern auch den Sonderpreis für die beste Kamera und den Publikumspreis, der von Bürgermeister Peter Höß übergeben wurde. Horst Orlich, längst eine feste Größe bei Festivals, konnte die Jury mit seinem Trickfilm "Schwarzmalerei" überzeugen. Weitere kleine Löwen ging an Peter Skodawessely für seine Dokumentation "Nr. 16670 und der fruchtbare Leib" sowie an Rainer Urban für seinem Spielfilm "Das kleine Schwarze". Die Autoren Rudi Tipolt, Heinrich Brunner und Klaus-Dieter Meier vom FC Tegernseer Tal freuten sich über ihren ersten Löwen für ihre Dokumentation "Das heilige Grab", ebenso wie Toni Ackstaller, der für seinen Reisefilm "Durch die Gobi quersteppein" zum ersten Mal diese Auszeichnung überreicht bekam. Dem LFVB liegt besonders die Förderung von Nachwuchsfilmern am Herzen und so wurde auch 2013 wieder ein Jugendpreis vergeben. Die "Moviebande" der Grundschule Mitte Nördlingen unter der Leitung ihres Lehrers Dieter Scholz begeisterte Publikum als auch Jury und freute sich über die Ehrung für ihren Spielfilm "Jackie Flower". Auch der Motivationspreis, übergeben von der Jugendbeauftragten Agi Fleischmann, ging an eine Schule. Der zweiminütige Videoclip "In dieser Minute" der AG Video Grundschule Rieden unter der Leitung von Edig Spies zeigte einmal mehr die besondere Kreativität von Kindern. Den Sonderpreis für einen besonderen Film, gestiftet von Landrat Dr. Jakob Kreidl, erhielt Martin Kochloefl für seinen Experimentalfilm "Lebenszeit", der vom stellvertretenden Landrat Georg von Preysing übereicht wurde. Ein großes Lob verdient das Organisationsteam der BAF, das sich stets bemüht hat, allen Anforderungen von Filmautoren, Juroren und Publikum gerecht zu werden. Und trotz Unmut über so manche Jury-Entscheidung wussten auch die Autoren am Ende der Veranstaltung, warum sie gekommen waren. Das Kennenlernen anderer Filmemacher, der Erfahrungsaustausch unter Kollegen und auch die Möglichkeit, sich durch Zuschauen und Kritik weiter zu entwickeln, sind für die Filmemacher immer wieder Anreiz für den Besuch des Festivals. "Der schlechteste Film aller Zeiten? Na, mein nächster wird bestimmt besser" (Ed Wood). Ein Bericht von Vera Greif